„Da Moar Franz“ – „Moarfranz“ – klingt, als wäre es nur ein Wort. Ein Wort, das über 62 Jahre beim Musikverein Eferding fast zum Grundvokabular wie „Notenschlüssel“ oder „Musikinstrument“ gehörte.
Franz begann 1946, mit elf Jahren, seine Ausbildung am Flügelhorn beim damaligen Kapellmeister Karl Aschauer. Nach nur einem Jahr Lernzeit wurde er in den Musikverein aufgenommen und blieb fortan 62 Jahre ununterbrochen dem Verein und seinem Instrument treu.
Er etablierte sich schnell zu einem Leistungsträger, spielte in fast jeder Besetzung, spielte das ganze Marschbuch auswendig und übernahm sowohl Vorstands-, als auch Führungstätigkeiten. So war er von 1962 – 1994 Instrumentenwart und von 1985 – 1989 Leiter der Begräbnisgruppe.
Besonders der freundliche, fürsorgliche Umgang mit Kameraden und Registerkollegen und der ausgeprägte Sinn für Geselligkeit machten ihn allzeit zu einem beliebten Zeitgenossen.
Im Jahr 2009 beendete er mit stolzen 74 Jahren seine aktive Laufbahn als Musiker und vererbte sein hoch geliebtes und sorgfältig gepflegtes Lechner Flügelhorn an einen Registerkollegen. Seine Fürsorglichkeit endete aber nie und so erkundigte er sich bei jedem Besuch über die Befindlichkeit seiner Kameraden – und seiner Lechner.
In seiner langen Aktivzeit sammelte er auch hohe Auszeichnungen. Ihm wurde 1983 die Verdienstmedaille in Gold (für 35-jährige Vereinsmitgliedschaft), das Ehrenzeichen in Silber (für 25-jährige Vorstandstätigkeit) und das Verdienstkreuz in Gold (für über 55-jährige musikalische Ausübung in einem Verein des Oberösterreichischen Blasmusikverbandes). Seit 2009 war er auch Ehrenmitglied des Musikvereins Eferding.
Es sind aber nicht nur die Zahlen und Auszeichnungen, die in Erinnerung bleiben, sondern vor allem die lustigen Geschichten von und mit ihm. Sei es, der ein oder andere Schluck Messwein aus der Sakristei, dessen Versteck er noch aus seiner Zeit als Ministrant kannte, jenes Begräbnis, bei dem er das Wegmarschieren verpasste und dann aber als erster bei der Zehrung saß oder die Tatsache, dass wir an heißen Tagen nie ohne Sakko marschieren konnten, weil Franz gerne mit Hosenträgern ausrückte. Eine Ausrückung mit den Kameraden auszulassen, kam ihm aber nicht in den Sinn.
All sein Geleistetes, all diese Geschichten bleiben in Erinnerung, unterstreichen seinen großen Vereinsgeist und machen in „Moarfranz“ noch für kommende Generationen zum Vorbild.
Danke für deinen großen Einsatz, deine gutgesinnte, fröhliche Art und deine unvergessene Liebe zur Musik.
Deine Freunde vom Musikverein Eferding
(Nachruf von Rainer Meindlhumer)